BFAD-Fachtagung 2022 in Luxemburg

Unsere Fachtagung in Luxemburg war die erste größere Veranstaltung des BFAD in der Pandemie. Sie war von den Kolleg/innen der Luxemburger Naturverwaltung wunderbar vorbereitet - wir danken sehr herzlich dafür!

 

Ausprobiert wurde erstmals ein für uns neues Tagungsformat - nicht mehr ein Vortrags- und ein Exkursionstag, sondern die Exkursion "mittendrin" ab dem Mittag des ersten Tages. Auf diese Weise nahmen, wahrscheinlich erstmals, nahezu alle Teilnehmer/innen der Tagung sowohl an den Vorträgen als auch an der Exkursion teil.

In den Vorträgen haben wir, wie immer und sehr bewährt, einen Bogen geschlagen von der Vorstellung von Ansatz und Projekten der Gastgeber über Themen und Projekte aus dem ganzen Bundesgebiet bis hin zum Blick über den Tellerrand und in die weite Welt hinaus. Da wir dieses Mal von vornherein in einem Nachbarland zu Gast waren und am Ende der Tagung noch etwas zur Kompensation in Belgien und einen Überblick über das Geschehen weltweit im Programm hatten, war dies wohl unsere internationalste Tagung seit Bestehen des BFAD.

 

Weitere Themen waren Kompensation im Wald (Erstaufforstung und Naturschutz), Kompensation im Klimawandel, Natur auf Zeit und wir haben über die Verwendung von gebietseigenem Saatgut diskutiert. Zu Beginn wurde das System der Kompensation in Luxemburg vorgestellt, auf verschiedenen Ebenen und auch durch die Präsentation eines Renaturierungsbeispieles.

 

Kleingewässer eines Flächenpools auf der Exkursion

Die Exkursion rückte zunächst durch eine längere Busfahrt evtl. bestehende falsche Vorstellungen zurecht, wie klein Luxemburg sei. In zwei Gruppen wurden einerseits ein Projekt auf einer Kuppe im Wald sowie am nahegelegenen Bach im Tal und andererseits ein Landwirtschaftsbetrieb in der Umstellung zur Biotoppflege für die Kompensation angesteuert. Beide Gruppen trafen sich dann vor  als Kompensatiosprojekt gepflanzten Feldhecken wieder, hatten noch einen traumhaften Ausblick (siehe Foto unten), eine schweißtreibende Wanderung zum Tagesabschluss und dann einen bezaubernden Abend im Centre Nature et Foret Burfelt, bewirtet und umsorgt durch unsere Gastgeber.

 

Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen!

 

In der kommenden Woche (ab dem 07.11.2022) werden auf dieser Download-Seite für die Teilnehmer der Tagung die meisten der gehaltenen Vorträge als Download zur Verfügung stehen. Diese Seite ist passwortgeschützt. Interessierten Kolleg/innen geben wir gerne Zugang, senden Sie uns einfach eine Mail.

Fotos: M. Szaramowicz, BFAD e.V.

"Zehn starke Jahre"- Unsere Jubiläumsbroschüre 2016

BFAD-Broschüre zum zehnjährigen Jubiläum
BFAD_Broschuere_Download.pdf
PDF-Dokument [2.5 MB]

Was sind Flächenagenturen?

 

Die wichtigste Aufgabe der Flächenagenturen ist die Entwicklung regionaler Flächenpools und die Vermittlung von Flächen und Maßnahmen an Investoren im Rahmen der Eingriffsregelung. Die Kompensationsmaßnahmen werden in Abstimmung mit Behörden und regionalen Akteuren bevorratet. Mit der Entwicklung von Flächenpools und Ökokonten verstehen sich die Flächenagenturen als Naturschutz-Dienstleister: Die Flächenagenturen übernehmen von der Flächenbeschaffung, bis hin zur Planung und Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen inklusive der Erarbeitung der Verträge alle für Vorhabensträger anfallenden Arbeiten. Beispiele finden Sie hier.

 

Was ist die Eingriffsregelung?

 

Die Eingriffsregelung ist ein zentraler Bestandteil des Naturschutzes in Deutschland: Wo Natur und Landschaft durch neue Anlagen, Siedlungen oder Verkehrsflächen beeinträchtigt werden, muss ein ökologisches Gegengewicht geschaffen werden. Dieses einfache Prinzip ist Kern der bereits seit 1976 in Deutschland geltenden gesetzlichen Eingriffsregelung im Naturschutz.

Situation vor Flächenpools und Ökokonten

 

Geeignete Flächen für Kompensationsmaßnahmen sind schwer zu bekommen. Daraus ergibt sich, dass die Maßnahmen oft auf kleinen, zersplitterten und sogar ungeeigneten Flächen realisiert werden.

Was sind Flächenpools und Ökokonten?

 

In Flächenpools/Ökokonten bietet sich die Gelegenheit in flächenmäßig vergleichsweise großen, zusammenhängenden Gebieten mehrere Einzelmaßnahmen zu einer komplexen Gesamtstrategie zu kombinieren. Dabei können insbesondere solche Maßnahmen umgesetzt werden, die ohne Koordination und langfristige Betreuung nicht realisierbar sind.